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Bedeutung der Kostenrechnung
Die oben dargestellte Bildergalerie gibt dir einen ersten Einblick, wieso die Kostenrechnung im Rahmen eines Wirtschaftsstudiums von zentraler Bedeutung ist. In den nachfolgenden Ausführungen werden wir auf die einzelnen Bilder näher eingehen.
Jedes profitorientierte Unternehmen möchte seine Gewinne maximieren. Der Gewinn eines Unternehmens ergibt sich aus dem Umsatz abzüglich der entstandenen Kosten. Entsprechend dieser Formel gibt es für die Gewinnmaximierung zwei Stellschrauben, wobei wir uns in einem ersten Schritt die Berechnung des Umsatzes näher betrachten wollen und anschließend auf die Kosten eingehen.
Berechnung des Umsatzes
Der Umsatz eines Unternehmens ergibt sich für die Formel Menge * Nettoverkaufspreis je Stück. In sogenannten Mehrproduktunternehmen wird zuerst der Umsatz für jedes einzelne Produkt nach dieser Formel berechnet und abschließend die einzelnen Umsätze addiert. Im nächsten Schritt sehen wir uns die Selbstkosten eines Unternehmens an.
Wie kommen die Kosten in die Kostenrechnung?
Genau genommen spricht die Kostenrechnung von sogenannten Selbstkosten. Die Selbstkosten sind jene Kosten, die das Unternehmen tragen muss, um seine Produkte zu produzieren und zu verkaufen. Die Erfassung der Selbstkosten ist eine der zentralen Aufgaben der Kostenrechnung. Hierbei verwendet die Kostenrechnung einen sogenannten Betriebsüberleitungsbogen. Der Betriebsüberleitungsbogen ist demnach ein Werkzeug der Kostenrechnung, dessen Aufgabe es ist, die gesamten Kosten eines Unternehmens (Selbstkosten) zu erfassen. Dabei greift der Betriebsüberleitungsbogen auf die Daten der Buchhaltung zurück. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass der Betriebsüberleitungsbogen am Ende die Gesamtsumme der Selbstkosten zeigt.
Damit ein Unternehmen seine Gewinnziele verwirklichen kann, ist es notwendig, dass der Nettoverkaufspreis je Stück über den Selbstkosten je Stück liegt. Die Selbstkosten je Stück stellen also die Grundlage der Preisfindung dar. Nun lässt sich erkennen, dass es in einem nächsten Schritt notwendig ist, die gesamten Selbstkosten auf die jeweiligen Produkte zu verteilen.
Kostenverteilungsproblem
Sollen die gesamten Selbstkosten auf die einzelnen Produkte eines Unternehmens (verursachungsgerecht) aufgeteilt werden, so muss in einem ersten Schritt bedacht werden, dass es direkt zurechenbare (Einzelkosten) und nicht direkt zurechenbare Kosten (Gemeinkosten) gibt. Direkt zurechenbare Kosten sind Kosten, die in einer direkten Verbindung zum jeweiligen Produkt stehen.
Stellen wir uns vor, dass die LSG local support GmbH auf den Druck von Büchern für Kostenrechnung spezialisiert ist, dann ist es naheliegend, dass die Kosten für das Druckerpapier den einzelnen Büchern direkt zurechenbar sind. Schließlich ist bekannt, wie hoch der Verbrauch an Druckerpapier für ein einzelnes Buch ist.
Sehen wir und aber im Vergleich dazu das Gehalt eines Verwaltungsmitarbeiters der LSG local support GmbH an, dann ist die Kostenzurechnung zu einem bestimmten Produkt schon schwieriger. Der Mitarbeiter der Verwaltung übernimmt schließlich allgemeine Tätigkeiten, die für das Unternehmen wichtig sind, aber in keinem direkten Zusammenhang mit den Produkten stehen. Diese Tatsache stellt jedes Mehrproduktunternehmen vor ein Kostenverteilungsproblem. Es stellt sich also die Frage, wie diese allgemein anfallenden Kosten (Gemeinkosten) auf die jeweiligen Produkte verteilt werden sollen.
Die Kostenrechnung entgegnet dem Kostenverteilungsproblem mit dem sogenannten Betriebsabrechnungsbogen, welcher einen Lösungsansatz für die Verteilung der Gemeinkosten auf die Produkte liefert. Somit stellt der Betriebsabrechnungsbogen die Grundlage für die anschließende Preiskalkulation dar.
Der Betriebsabrechnungsbogen zeigt zudem ein sehr genaues Kostenbild. Mit anderen Worten ausgedrückt, wird sichtbar, wo im Unternehmen (Kostenstellen) Kosten in welcher Höhe anfallen. Diese Darstellung erlaubt weitreichende Kostenanalysen, wodurch Kosteneinsparungspotentiale realisiert werden können.
Darum Kostenrechnung…
Die bisherigen Ausführungen lassen die Aufgabe bzw. den Zweck der Kostenrechnung gut erkennen. Dabei lassen sich folgende Punkte festhalten:
- Die Kostenrechnung erfasst die Selbstkosten eines Unternehmens im Betriebsüberleitungsbogen.
- Die Kostenrechnung verteilt die Selbstkosten auf die jeweiligen Produkte und löst dabei das Kostenverteilungsproblem.
- Die Kostenrechnung liefert die Datengrundlage für die Preisfindung, damit letzten Endes ein Preis am Markt angeboten wird, der über den jeweiligen Selbstkosten je Stück liegt.
- Die Aufbereitung der Kosten im Betriebsabrechnungsbogen erlaubt eine umfassende Kostenanalyse und trägt so zur Realisation von Kosteneinsparungspotentialen bei.
Somit liefert die Kostenrechnung einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des Ziels der Gewinnmaximierung und setzt dabei an den beiden Stellschrauben (Preis und Kosten ) an.
Buchempfehlung
Kostenrechnung im Studium
An wen richtet sich das Buch?
Dieses Buch richtet sich an Studierende, welche sich auf eine Prüfung aus Kostenrechnung vorbereiten, aber keinerlei Vorkenntnisse in der Unternehmensrechnung haben. Aus diesem Grund zielt dieses Buch darauf ab, ein grundlegendes Verständnis für die Kostenrechnung zu vermitteln, sodass sowohl theoretische Fragestellungen als auch Rechenbeispiele gelöst werden können.
Inhaltsverzeichnis Kostenrechnung im Studium
- Einleitung
- Aufgaben und Bedeutung der Kostenrechnung
- Theoretische Grundlagen für die Kostenerfassung
- Wie kommen die Kosten in die Kostenrechnung? – Prozessmodell zur Kostenerfassung
- Exkurs: Abgrenzung Erträge – Leistungen
- Fallbeispiel LSG local support GmbH
- Klausurbeispiele
- Kostenverursachungs- und Zurechnungsproblem in Mehrproduktunternehmen
- Sichtweisen zum Verursachungs- und Verteilungsproblem
- Bedeutung des Betriebsabrechnungsbogens in der Kostenrechnung
- Betriebsabrechnungsbogen – Vollkostenrechnung – Fallbeispiel LSG local support GmbH
- Zusammenfassung und Ausblick
- Produkte als Kostenträger – Kostenträgerrechnung (Kalkulation)
- Beispiele
- Grundbegriffe der Teilkostenrechnung
- Betriebsergebnis – einstufige Deckungsbeitragsrechnung, Einproduktunternehmen
- Break-even-Analyse – Gewinnschwellenanalyse (Einproduktunternehmen)
- Betriebsergebnis in einem Mehrproduktunternehmen
- Betriebsabrechnungsbogen zu Teilkosten – Fallbeispiel LSG local support GmbH
- Fallbeispiel LSG local support GmbH – Betriebsergebnis
- Anwendung der gelernten Inhalte (Klausurbeispiele)